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These 6

regelmässiges Kulturangebot

Ein regelmässiges Kulturangebot mit einer adäquaten Infrastruktur, das nationalen und internationalen Ansprüchen genügt, ist nachhaltig imagefördernd. Neuen Bedürfnissen des Nachtlebens ist primär mit Innovationen zu begegnen.

Beurteilung der These 6:
Das regelmässige kulturelle Abend-Angebot in Grindelwald ist grob gesagt, nicht schlecht bis knapp genügend. Wir sprechen hier nicht von den laufend stattfindenden Grossereignissen. Da ist Grindelwald fast unschlagbar. Auch das kulinarisch-kulturelle Angebot ist ausgezeichnet. Die bestehenden Lokale wie Gepsy-Bar, Cava-Bar, Challi-Bar, Mescalero und Plaza sind so richtig old fashion, zwar nett, aber es fehlt halt eben DIE LOCATION: Ein modernes, grösszügiges Lokal im Zentrum mit entsprechendem Ambiente, das verschiedene Nutzungen auch mit grösserem Publikumsaufmarsch erlaubt. Die Konkurrenz in Adelboden oder Zermatt ist hier weiter und hat Erfolg. Das Problem des Nachtlärms soll durch innovative Ideen gelöst werden.

Massnahme T6-1:
Ich stelle mir für Grindelwald ein Lokal wie das Zermatter Vernissage in der Baulücke vis-à-vis Buri-Sport vor. [Alternativ könnte auch das heute defizitäre Kino umgenutzt werden.] Im Parterre ist Platz für weitere Geschäfte, im ersten Stock wird eine moderne Bar mit Whiskey- und separater Zigarren-Lounge eingerichtet und im hinteren Gebäudeteil wird ein kombinierter Kino/Multimedia- und Konzertsaal eingerichtet. Die fixe Kinobestuhlung soll innerhalb weniger Minuten einem flachen Boden Platz machen können. Die Schalldämmung ist 100%, damit Bewohner umliegender Liegenschaften nicht gestört werden. Regelmässige Konzerte mit regionalen, nationalen und internationalen Musikgrössen [Beispiel] sollen Grindelwald auch in dieser Hinsicht zur In-Destination verhelfen. Der Kinobetrieb soll sich auf  Bergfilme, Sportfilme und Public-TV-Viewing spezialisieren. Bei Bedarf soll der Kinoteil von der Bar via Glasscheibe einsehbar gestaltet werden. Das zusätzliche Angebot soll weitere Besucherinnen und Besucher anziehen und den wirtschaftlichen Kuchen insgesamt vergrössern. Besonders bei Schlechtwetter wäre diese Einrichtung tagsüber eine willkommene Alternative. Auf einen Betrieb bis in die späten Morgenstunden ist mit Ausnahmen zu verzichten. Dafür gibt es bestehende Angebote.

Massnahme T6-2:
Die Problematik des Nachtlärms ist damit zu lösen, dass mindestens ein Lokal bis 7 Uhr morgens geöffnet hat. Damit verhindert man, dass die besonders lärmanfälligen Gäste mitten in der Nacht (03:00 Uhr) auf die Strasse gestellt werden, um ihrem Unmut in angetrunkenem Zustand freien Lauf lassen. Besser ist, man behält die Kundschaft im Lokal, bis sie schliesslich so müde ist, dass sie nicht mehr den Power haben, herumzulärmen. Um keinen negativen Anreiz zu schaffen, lässt man ins das sogenannte Afterhour-Lokal ab 03:00 Uhr keine neuen Gäste mehr rein. Mit einfachen baulichen Massnahmen (Drehtür mit Notfallfunktion) liesse sich das rasch realisieren. Besonders clevere Gastgeber werden entdecken, dass man den Nachtschwärmern gegen Morgen noch ein Frühstück verkaufen kann. Innovatives Denken und schauen, wie sowas in Städten längstens funktioniert führt zu guten Lösungen. Zu vermeiden wäre, die Lokale noch früher zu schliessen. Grindelwald ist kein reiner Kurort und soll auch den Nachtschwärmern ein attraktives Angebot bieten.

Massnahme T6-3:
Gerade für die jüngeren Jahrgänge ist das Angebot sehr limitiert. Wer meint, die meisten Jungen suchen nur Bars zum Saufen, irrt sich. Die Sportbar beim Sportzentrum ist ein gutes Beispiel, in welche Richtung es gehen soll. Modernes Ambiente, ab und zu kleine Konzerte, TV-Unterhaltung mit Projektion auf Leinwand und Dartspiel. Doch ein richtig grosszügiges Lokal mit Billard/Tischfussball und/oder Karaoke fehlt. Dass es ausgerechnet in Grindelwald, das tausendfach von asiatischen Touristen besucht wird, keine tolle Karaoke-Bar gibt, ist kaum zu glauben.

 Was Grindelwald fehlt ist ein richtiges Konzertlokal wie die Alte Taverne in Adelboden

oder das Vernissage in Zermatt:


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